WALSERTAL
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SLOW TRAVEL

Mit Dir und der Natur: Eine Inspiration für Deine Auszeit allein in den Bergen

by Lena Augustin

Wann hast du das letzte Mal bewusst eine Reise allein unternommen? Allein reisen schafft Raum und eine Leere, in der Neues entstehen kann. Es ist eine Zeit der Stille und des tiefen Lauschens, eine Gelegenheit, ganz im Einklang mit der Natur zu sein. Vor Kurzem hat die liebe Lena ein paar Tage bei uns im Walsertal verbracht und das Alleinreisen wiederentdeckt. Hier teilt sie ihre Erkenntnisse und bietet einen Leitfaden für alle, die das Erlebnis erkunden möchten.

Finde Ruhe in der Natur – und in Dir selbst.

Heute ist mein dritter und letzter Abend allein hier in meiner Cabin im Cabinski im Walsertal, und ich spüre schon jetzt eine leichte Wehmut, denn diese Zeit allein hat etwas in mir bewegt. Diese Momente des Alleinsein “Mit allem eins sein” und Stille in der Cabin haben mir tiefgreifende Erkenntnisse geschenkt. Es ist erstaunlich, wie sich die Natur als Spiegel für unser inneres Erleben zeigt. Und genau ist deshalb auch die Natur meine ständige Begleiterin in meiner Arbeit als Wegbegleiterin mit Menschen (mehr dazu ließt du am Schluss). Ich möchte Dir dabei helfen wieder die Stille einzuladen und Dir selbst zu begegnen. Denn hier eröffnen sich Räume für Selbsterkenntnis und Achtsamkeit.

1. Stille und Leere zulassen – und sie genießen

Stille zuzulassen, fällt mir oft schwer. Ich fürchte, dass dann nichts passiert, dass Stillstand eintritt, den ich allzu oft mit etwas Negativem verbinde. Wie geht es dir damit? Doch wie schön ist es, einfach mal die Stille zu erleben. Still zu stehen und zu beobachten – achtsam wahrzunehmen, was uns umgibt, mit allen Sinnen.

Die Cabins und die umliegende Natur laden geradezu dazu ein, innezuhalten. Einfach mal einen Gang runterzuschalten und den Tag im Schneckentempo zu leben und zu genießen. Aber wie macht man das? Wie wäre es, sich einfach mal ins Gras zu legen und in den Himmel zu schauen? Den Boden, Mutter Natur, unter dir zu spüren, wie sie dich trägt und hält. Hier kannst du alles loslassen und tief durchatmen.

Oder wie wäre es, den Morgen mit einer Tasse Tee in der Stille zu beginnen, den Blick in die Natur gerichtet? Bewusst den Tee zu trinken, die Wärme der Tasse in deinen Händen zu spüren, den Duft der ätherischen Öle einzuatmen und die Wärme in deinem Körper Schluck für Schluck zu genießen. Mein Lieblingsplatz dafür ist das Yoga-Podest, umgeben von Blumen, mit Blick in die Berge.

Vielleicht legst du auch mal dein Handy für ein paar Stunden oder Tage beiseite. Ich weiß, vielen fällt es schwer, diesen Automatismus zu durchbrechen. Aber vielleicht reicht es schon, sich bewusst zu machen, wann und warum du zum Handy greifst. Beobachte dich einfach mal dabei und entscheide dich vielleicht das ein oder andere Mal bewusst für die Stille und die Leere.

2. Deine innere Stimme hören

Was bedeutet es, die innere Stimme zu hören? Für mich heißt es, auf die eigenen tiefsten Gefühle, Gedanken und Intuitionen zu achten. Es ist ein Prozess der Selbstreflexion und des bewussten Zuhörens – abseits äußerer Einflüsse und Meinungen anderer. In unserem Alltag sind wir ständig diesen äußeren Einflüssen ausgesetzt. Wie schön wäre es, wenn du mehr Stille schaffen könntest, um deine innere Stimme wieder zu hören?

Was durfte ich in den Tagen hier hören? Ich durfte ganz fest meinen Bedürfnissen lauschen. Immer wieder kamen Gedanken wie Du musst Doch die Gegend hier erkunden, viel sehen. Du kannst doch nicht jeden Tag den gleichen Weg zum See gehen. Doch wer sagt, dass ich das nicht kann? Niemand. Also hab ich mir erlaubt jeden Tag den gleichen Weg zum See zu gehen, einfach weil es sich richtig für mich angefühlt hat. Und das war genau das was ich gebraucht hatte.

Unsere innere Stimme kann uns helfen, Entscheidungen zu treffen, die im Einklang mit unseren wahren Werten und Bedürfnissen stehen, und Orientierung geben. Sie leitet Dich, wie bei einer Wanderung, Schritt für Schritt auf den „richtigen“ Pfad. Sie ist ein Ausdruck deines Unterbewusstseins oder deiner Intuition und kann dir helfen, authentischer und bewusster zu leben. Vielleicht hast du jetzt auch Lust wieder mehr Stille zu schaffen und um in Dich zu lauschen. Und Dich mit der äußeren Natur verbinden, Deiner Natur.. Vertraue ihr – vertraue dir.

3. Geh deinen Weg

Oben habe ich schon von meinem täglichen Spaziergang zum See gesprochen. Ich habe hier den Weg, die kleine Wanderung als Metapher zum „alltägliches Leben“ gefühlt. Schritt für Schritt das Hier und Jetzt genossen. Mit allen Sinnen meine Umgebung wahrgenommen. Versucht mich in den Weg zu verlieben, meinen Lebensweg, meine Entwicklung und meine täglichen Prozesse. Oftmals blicken wir nur aufs Ziel – den Gipfel. Doch dann vergessen wir das Hier und Jetzt und sehen auch nicht den Weg, den wir bereits gegangen sind. Hier ist meine Einladung – verliebe Dich in den Prozess, in jeden Schritt den Du gehst.

An jeder Weggabelung haben wir die Wahl. Hier kannst Du Dich immer wieder aufs neue für Dich, Deinen eigenen Weg entscheiden. Vertraue auf deine Intuition und nimm ganz bewusst die Anstrengung und die Leichtigkeit beim Wandern wahr. Ob es bergauf oder bergab geht – so wie die Höhen und Tiefen das Leben ausmachen. Denn ohne Tiefen keine Höhen, und ohne Mond keine Sonne.

Ich versuche immer öfter auch stolz auf mich zu sein und inne zu halten, wenn ich kleines, wie ein großes Ziel erreicht habe. Denn im Leben vergessen wir oft, die „kleinen“ Ziele zu feiern. Also danke dir selbst für diesen Weg, den du gehst und gegangen bist.

Und jetzt die Facts zum Weg: Von der Cabin aus läuft man etwa eine Stunde zum Seewaldsee. Es gibt mehrere Wege dorthin, aber der kürzeste führt entlang der kaum befahrenen Straße nach Garlitt und Seewald und ist auch bei Wind und Wetter gut begehbar. Ich habe diesen Ausflug zum Seewaldsee geliebt, einem der schönsten Seen, in denen ich je schwimmen war. Hier findest du mehr Informationen zu den drei verschiedenen Wegen zum Seewaldsee.

Fazit

Die Tage, die ich allein in der Natur verbracht habe, haben mir gezeigt, wie essenziell es ist, Raum für Stille zu schaffen – sowohl im Außen als auch in unserem Inneren. Ich bin stolz darauf, mich wieder einmal alleine auf meinen Weg gemacht zu haben, mich der Stille und dem Alleinsein zu stellen und dabei zu erkennen, wie sehr ich die Zeit mit mir selbst genieße.
Die Verbindung zur Natur ist ein kraftvolles Werkzeug, um der inneren Stimme Raum zu geben. Wenn wir bewusst die Stille in der Natur zulassen, können wir nicht nur die äußere Schönheit um uns herum, sondern auch die in uns selbst entdecken.

Mit diesem Einblick in meine Tage möchte ich dich ermutigen, dir ebenfalls Zeit zu nehmen, in die Natur zu gehen, die Stille zu genießen und zu spüren, wie sie dich auf deinem eigenen Weg unterstützt. Das “cabinski” als Ort dafür kann ich dir von Herzen empfehlen.

Zu Lena's Arbeit
  • „Lena beschreibt sich selbst als „Artist & holistic guide in co-creation with nature“. Sie unterstützt Menschen dabei, ihre innere Natur nach Außen sichtbar zu machen und ihr authentisches Selbst in allen Lebensbereichen zu entfalten – durch Mentoring, Events, Fotografie und Design. Dabei ist die Natur ihre ständige Begleiterin und Inspiration.
  • Mehr über Lena und ihre Arbeit findest du hier: @lenaaugustin_